Bevor wir erfahren, wer Du bist und was Du machst, möchten wir Dich fragen: Welche Adjektive fallen Dir ein, wenn Du an frühkindliche kulturelle Bildung denkst?
immersiv, partizipativ, kreativ, energetisch, gemeinsam, lernend
Und nun freuen wir uns über ein paar Worte über Dich selbst: Wer bist Du? Was machst Du?
Ich heiße Barbara Frazier und bin als Leiterin vom Jungen Staatstheater+ am Staatstheater Kassel verantwortlich für das Theaterprogramm für junges Publikum, für die Vermittlungsabteilung +Education und für unsere Bürger*innenbühne PLUS. In dieser Spielzeit habe ich zusammen mit dem JUST+Team und mit Prof. Dr. Veit Güssow das Projekt KITA-LAB ins Leben gerufen, das an verschiedenen Kitas in Kassel Kindern und Erzieher*innen die Möglichkeit bietet, Kreativität, Spiel, Forschungsdrang und Theater zu entdecken und miteinander in Verbindung zu bringen.
Was ist das Besondere an deiner Arbeit/deinen Projekten?
Wir am Staatstheater Kassel verfolgen einen partizipativen und immersiven Ansatz; bei dem das (junge) Publikum Teil der dargestellten Welt, Teil des Geschehens ist und als Co-Akteur in Entscheidungen und kreative Prozesse mit einbezogen wird. Dieser Ansatz ist in Kassel sowohl in Opernprojekten auf unseren großen Bühnen als auch in Klassenzimmerperformances, Workshop-Formaten oder eben auch dem KITA-LAB wiederzufinden.
Was ist Deine persönliche Motivation, Dich für frühkindliche kulturelle Bildung einzusetzen?
Wir als Kulturschaffende müssen so früh wie möglich Kindern (und damit einhergehend auch den Erzieher*innen/Lehrkräften/Pädagog*innen) Mittel und Wege aufzeigen, mit denen sie sich die Welt erschließen können, Selbstermächtigung erfahren und eine positive Zukunft imaginieren können.
Zum Abschluss wollen wir einmal in die Zukunft schauen: Wie müsste eine Welt aussehen, in der unser Netzwerk nicht mehr benötigt wird?
Ich glaube, dass Netzwerke und (kultureller) Austausch nie obsolet werden sollten.
Wenn Du der Politik, der Gesellschaft oder den Fachkräften in Kitas und Kultur etwas mit auf den Weg geben könntest – was wäre das?
Investiert mehr in Austausch und Netzwerke! Investiert in die ästhetisch-kulturelle (Aus-)Bildung der Pädagog*innen. Mehr Zeit, mehr Geld, mehr WoManpower. Die Kompetenzen sind alle da, sie müssen nur gebündelt, zusammengeführt und intensiviert werden. Es gibt immer noch viel zu viele Einzelkämpfe und durch Zusammenschlüsse kann so viel mehr erreicht werden!
© Admill Kuyler